Einheit in der Vielfalt

Die Menschheit wächst allmählich zusammen und hat gegenwärtig die Aufgabe, ihre Einheit zu verwirklichen - eine Einheit in der Vielfalt. Die Menschheit kann verglichen werden mit einem Organismus aus verschiedenen Gliedern, die unterschiedlich in ihrer Funktion, aber gleich wichtig für die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit des Ganzen sind.

Es bedeutet, das Wohl der Gemeinschaft als das eigene zu empfinden, ... die ganze Menschheit als ein einziges Lebewesen, sich selbst als ein Glied dieses großen Körpers zu erkennen und in der Gewissheit zu wirken, dass jede Not, jede Wunde, die irgend einen Teil dieses Körpers trifft, unweigerlich alle übrigen Glieder in Mitleidenschaft zieht.

'Abdu'l-Bahá

 

Die von Bahá'u'lláh vorausgeschaute Einheit der Menschheit ist eine Einheit, die jedem Menschen ... gleiche Würde und gleiches Recht zugesteht, eine Einheit, in der die Verschiedenheit der Menschen als Reichtum begriffen wird. Das Leben des einzelnen Menschen findet seine Erfüllung, wenn er dieser Menschheit dient.

Der ist wirklich ein Mensch, der sich heute dem Dienst am ganzen Menschengeschlecht hingibt.

Bahá'u'lláh

Gleiche Würde

 

Alle Menschen, Frauen und Männer, Kinder und Erwachsene, sind gleichwertig. Jedem Menschen gebührt die gleiche Würde - unabhängig von von Alter, Geschlecht, Hautfarbe, nationaler oder sozialer Herkunft, Sprache, Kultur oder Religion, individuellen Eigenarten oder Fähigkeiten.

Wisst ihr, warum Wir euch alle aus dem gleichen Staub erschufen? Damit sich keiner über den anderen erhebe...

Bahá'u'lláh

 

Der Mensch ist das edelste und vollkommenste aller erschaffenen Wesen. In jedem von euch habe ich Meine Schöpfung vollendet.

Bahá'u'lláh

Einheit der Religionen

 

Die Haltung der Bahá‘í gegenüber anderen Religionen geht weit über Toleranz im Sinne einer bloßen Duldung und den Wettstreit paralleler Wahrheitsansprüche hinaus. Zu den Grundfesten des Bahai-Glaubens gehört die Überzeugung, dass alle Religionen aus der selben göttlichen Quelle stammen. Die Bahá‘í betrachten die Religionen als aufeinanderfolgende Offenbarungen Gottes, die zur Erziehung und Führung der Menschen gestiftet werden. Zentral ist die Entwicklung von geistigen Tugenden und die Loslösung von Weltlichem - Ziele, die alle Religionen auf unterschiedlichen Wegen anstreben.

Jeder Offenbarer wurde von Gott mit einer bestimmten Sendung betraut. Jeder von ihnen - Moses, Krishna, Buddha, Zoroaster, Christus, Mohammed und Bahá’u’lláh - brachte der Menschheit die Lehren, die jeweils ihrer Fassungskraft und den Erfordernissen der Zeit entsprachen.

Für Bahá’í ist diese fortschreitende Gottesoffenbarung ein nie endender Vorgang.

Durch die Offenbarung Baha’u’llahs sehen die Bahá‘í die Menschheit in ein neues Zeitalter eintreten: Ein Zeitalter bahnbrechender Erfindungen und Entdeckungen, vor allem aber ein Zeitalter des Mündigwerdens, der Versöhnung und der Einheit.

Baha’u’llah lehrt den Glauben an den einen Gott aller Religionen, dem man sich - trotz Seiner absoluten Transzendenz - durch Taten der Nächstenliebe und im Gebet nähern kann:

Ich bezeuge, o mein Gott, dass Du mich erschaffen hast, Dich zu erkennen und Dich anzubeten. Ich bezeuge in diesem Augenblick meine Ohnmacht und Deine Macht, meine Armut und Deinen Reichtum. Es ist kein Gott außer Dir, dem Helfer in Gefahr, dem Selbstbestehenden.

Interreligiöser Dialog

Die Bahá’í nehmen diesen Auftrag ihres Religionsstifters zum interreligiösen Dialog sehr ernst. Sie engagieren sich in interreligiösen Begegnungen auf örtlicher, nationaler und internationaler Ebene.

Von der Überzeugung zur Tat

Der interreligiöse Dialog ist nicht Selbstzweck, sondern soll zu Liebe und Einheit unter den Menschen führen. Die Religionsgemeinschaften sind herausgefordert, die Probleme der Menschheit im Zeitalter der Globalität gemeinsam anzugehen. Sie dürfen sich ihrer ethischen Verantwortung nicht entziehen. Auf örtlicher Ebene arbeitet die Wittener Bahá’í-Gemeinde eng mit dem RfP (Religions for Peace) zusammen.

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