Religion und Wissenschaft

 

Nach den Lehren Bahá'u'lláhs steht wahre Religion durchaus im Einklang mit Vernunft und Wissenschaft. Wir finden den Schlüssel dazu, wenn wir bereit sind, bestimmte Aussagen der Heiligen Schriften nicht wörtlich zu nehmen, sondern symbolisch zu deuten.

Begriffe wie Paradies, Hölle, Wiederkunft, Jüngstes Gericht, Auferstehung u.a. gehören einer Bildersprache an, die in der Vergangenheit oft verwendet wurde, um geistige Wahrheiten verständlich zu machen. Der Gottesbegriff der Bahá'i-Religion besagt, dass Gott Urheber der Schöpfung ist, die weder Anfang noch Ende hat. Die Bahá'i glauben dabei auch an die Evolution, die allerdings nicht blindem Zufall folgt, sondern einem höheren Ziel entgegenstrebt. Gott ist jenseits der erschaffenen Welt und Seinem Wesen nach für uns nicht erkennbar.

Religion und Wissenschaft sind die beiden Flügel, auf denen sich die menschliche Geisteskraft zur Höhe erheben und mit denen die menschliche Seele Fortschritte machen kann. Mit einem Flügel allein kann man unmöglich fliegen: Wenn jemand versuchen wollte, nur mit dem Flügel der Religion zu fliegen, so würde er rasch in den Sumpf des Aberglaubens stürzen, während er andererseits nur mit dem Flügel der Wissenschaft auch keinen Fortschritt machen, sondern in den hoffnungslosen Morast des Materialismus fallen würde.

'Abdu'l-Bahá